Aus der Praxis: Motivation

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Wie schaffe ich es, dass sich alle aktiv am Unterricht beteiligen?

Wie beziehe ich meine Schüler/innen ein? Wie aktiviere ich meine Schüler/innen? 

Damit man niemanden übersieht, empfiehlt es sich, die Klassenliste stets neben dem Computer liegen zu haben oder mit einem zweiten Bildschirm zu arbeiten. Stellen Sie immer wieder Fragen und sprechen Sie Schüler/innen einzeln an. Geben Sie ihnen dabei genug Zeit, um zu antworten. Planen Sie ein, dass Online Unterricht mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die Aufmerksamkeit ist zu Hause durch viele Dinge abgelenkt, sei es die Wohnsituation, das Läuten an der Haustüre oder eine schlechte Internetverbindung. Es braucht Geduld, denn manchmal dauert es einfach nur ein wenig bis das Mikro wieder eingeschaltet ist. Stellen Sie sicher, dass allen die Möglichkeit eingeräumt wird, sich aktiv zu beteiligen. Weisen Sie darauf hin, dass die Kamera am Handy immer funktioniert, wenn sie am Laptop/Standgerät ausfallen sollte 😉. 

Verschiedene Tools unterstützen die aktive Beteiligung aller am Unterricht. Hier eine kleine Auswahl:

  • Framapd/ZumPad/Cryptpad/Whiteboard: alle schreiben (anonym) in einem Dokument – fassen einen Text zusammen, verfassen einen Text, schreiben Vokabel aus der Stunde mit etc. 
  • Padlet: diese online Pinnwand ermöglicht allen Schüler/innen Bilder/Informationen/Videos zu teilen und diese mit persönlichen Kommentaren zu versehen. Die Schüler/innen können die Inhalte kommentieren, liken oder nach einer persönlichen Rangliste ordnen. (Hier finden Sie Unterrichtsbeispiele.)
  • Mentimeter/AnswerGarden/Socrative/Google oder MS Forms/Nearpod/etc. Mittels dieser Umfrageinstrumente können Antworten/Meinungen in Echtzeit eingeholt werden. Die synchrone Auswertung der Daten animiert zum Mitmachen, die Anonymität kann zur Mitarbeit ermutigen.
  • wooclap: ein Tool, das derzeit besonders durch seine Vielfältigkeit hervorsticht: Umfragen, Rankings, Wortwolken, Brainstorming, Multiple Choice Fragen, Bildersuche etc. Es kann synchron oder asynchron genutzt werden und ist mit vielen weiteren Apps (auch MS Teams) kombinierbar. 

Wie kann ich Neugierde wecken? 

Rezept gibt es dafür leider keines, aber Abwechslung hilft. Das Internet ist eine tolle Quelle, wenn es darum geht, spannendes und interessantes Bildmaterial ausfindig zu machen. Fotos eignen sich besonders gut als Impulse.  

Posten Sie ein spannendes Bild in den Chat oder teilen Sie Ihren Bildschirm.
Lassen Sie die Schüler/innen spekulieren.

Ein Beispiel: Worauf richten sich die Blicke der Menge?

Pixabay

Gerade im distance learning brauchen Schüler/innen manchmal auch Aufgaben, bei denen die Kreativität an erster Stelle steht. Witzige Arbeitsaufträge können für einen Motivationsschub sorgen. 

  • Write a leaflet for teenagers in which you give them advice on how to successfully adult

Nutzen Sie dafür auch Apps die tolle Vorlagen für schriftliche Produktionen bieten (zB. Canva, Venngage)

  • Consejos para hacerse millonario (Ratschläge wie werde ich Millionär/ un guía para ligar con éxito (Guide zum erfolgreichen Flirten) – Damit können Sie Imperative trainieren. Wenn Sie sich gerne mit neuen Tools beschäftigen oder nach ein wenig Abwechslung suchen, so bieten sich Präsentationstools wie AdobeSpark oder auch genially an.

Wie fördere ich individuelles Lernen?

Differenzierter Unterricht lässt sich online oft einfacher organisieren als in der Klasse und ermöglicht es dem Schüler/der Schülerin sein/ihr eigenes Tempo zu wählen. Der Lehrer/die Lehrerin stellt Übungen zu einem Thema zur Verfügung, die nach aufsteigendem Niveau geordnet sind. Ein Basisaufgabenbereich muss von allen erledigt werden, schnellere Schüler/innen können sich an schwierigeren Aufgaben erproben. 

Für jede Sprache gibt es viele nützliche Links, die LehrerInnen mit gutem Gewissen verwenden können. Der große Vorteil liegt für die SchülerInnen darin, dass sie eigenständig die Richtigkeit überprüfen können, vielfach mit integrierten Erklärungen. Als Lehrer/Lehrerin sollte man sich ab und zu einen screenshot schicken lassen, um die Arbeitshaltung zu überprüfen.  

In der Zwischenzeit kann der Lehrer/die Lehrerin die Rolle als Coach gut wahrnehmen. Es bleibt Zeit individuelle Rückfragen zu klären und zusätzliche Erklärungen zu geben. 

Wie spreche ich SchülerInnen persönlich an?

Viele Schüler/innen haben auf persönlicher Ebene sehr mit dem Distanzunterricht zu kämpfen. Nutzen Sie die Telefonfunktion von MS Teams und rufen Sie Ihre Schüler/innen auch einfach mal individuell an. Die Vorteile: eine persönliche Beziehung wird aufgebaut bzw. vertieft und selbstverständlich ist ein Gespräch in der Fremdsprache auch immer eine Sprachlernerfahrung. 

Gaming statt pauken?

Viele Jugendliche spielen gerne Computerspiele. Dabei sind sie es gewohnt von einem Level aufs nächste zu kommen, zwischendurch Belohnungen abzuholen sich dabei allen möglichen Herausforderungen zu stellen. Dieses Prinzip findet in vielen bereits fertig erstellten Übungen im Internet Anwendung. Ein Tool das besonders gut dafür geeignet ist, ist Wordwall. Der Lehrer/die Lehrerin muss sich registrieren und hat Zugang zu allen öffentlichen Übungen. Zudem kann man mit jeder registrierten E-Mail-Adresse bis zu 5 verschiedene Übungen anlegen. Wem es gefällt, der kann dann mit einer anderen E-Mail-Adresse ein zweites Konto anlegen und weitermachen oder sich doch für einen bezahlten Zugang entscheiden.

Ähnliche Aktivitäten bieten H5P oder Learningapps.org, eine Website, die bereits ein wenig bekannter ist. Surfen Sie einfach auf der Plattform und entdecken Sie viele brauchbare Ideen für Ihren Unterricht. Das Erstellen eigener learningapps ist ganz einfach. Wenn Ihnen eine Übung gefällt, dann scrollen Sie nach unten und Sie finden den Hinweis „Ähnliche App erstellen“ und los geht’s!